Theaterpädagogik ist … in vielen Sprachen oder Was hat Harry Potter mit (Fremd)Spracherweb zu tun?

Ein Rückblick auf die Internationalen Theaterpoädagogik Tage 2022

Mehrsprachigkeit ist Thema vor allem in Schulen, aber nicht nur. Wer sich in mehreren Sprachen verständigen kann, ist seinen Mitbewerbern voraus und so ist der Erwerb von möglichst vielen Sprachen eine Kompetenz, die als erstrebenswert betrachtet wird. Wie kann Theaterpädagogik ihren Beitrag im (Fremd)Spracherwerb leisten? Um Antworten auf diese Frage zu finden, veranstaltete das Theaterpädagogische Zentrum die 3. Internationalen Theaterpädagogik Tage zu diesem Thema.

Dass das Thema unter den Nägeln brennt, spürt das Theaterpädagogische Zentrum Brixen an den vielen Anfragen von Schulen in diesem Bereich. Deshalb wurden die diesjährigen Theaterpädagogik Tage dem Schwerpunkt Plurilingualität im Theater bzw. Fremdspracherwerb durch theater- und dramapädagogische Methoden gewidmet.

Für die Tagung konnten hochkarätige Referenten gewonnen werden, so zum Beispiel Manfred Schewe, der an der Universtät von Cork (IRL) lehrt und genau in dem Bereich „Performatives Lernen im Fremdspracherwerb“ forscht. Er ist Begründer und Betreiber des Netzwerkes Scenario, das sich weltweit über diese Inhalte austauscht – in Onlineveranstaltungen wie in Präsenz-Workshops, die überall in Europa stattfinden.

Auch die beiden Referentinnen Eva Göksel und Stefanie Giebert sind keine unbeschriebenen Blätter. Sie sind Teil von Scenario und organisieren jährlich die „Drama in Education Days“.

Eva Göksel, die gebürtige Schweizerin, ist selbst in einem mehrsprachigen Umfeld aufgewachsen. Als Kind einer Schweizer Mutter und eines englischsprachigen Vaters ist sie in Kanada aufgewachsen, mit einem Türken verheiratet und lebt zurzeit in Schweden. Fremde Sprachen sind ihr persönliches Steckenpferd.

Karl Eigenbauer ist mittlerweile das dritte Mal dabei. Der Universitätsdozent und ehemalige Englischlehrer ist eine Koryphäe im Bereich Dramapädagogik in Österreich.

In den drei Tagen zwischen 28. und 30. Oktober erprobten die Teilnehmer aus Südtirol, Österreich und Deutschland die verschiedenen Zugänge und Methoden, doch auch die theoretische Diskussion hatte ihren Platz. Sehr interessant waren hierbei die Parallelen in der Sprachgeschichte Irlands und Südtirols. Insgesamt wurde festgestellt, dass Theater- und Dramapädagogik sehr unterstützend im Fremdspracherwerb eingesetzt können. Etwas enttäuschend war in dieser Hinsicht das mangelnde Interesse von Lehrpersonen und Vertretern aus der Schullandschaft, denn letztendlich käme der Einsatz von performativen Methoden im Fremdsprachunterricht den Schülern zugute.

Die Theaterpädagoginnen und Theaterpädagogen aus dem TPZ Brixen sind jedenfalls vorbereitet und haben ihr Methodenrepertoire weiter ausbauen können. Vielleicht reist ja bald einmal jemand mit uns nach Hogwarts und findet zwischen der Diskussion über magische Tiere und fantastische Persönlichkeiten zu mehr Motivation im Gebrauch der Unterrichtssprachen.

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