19. Dezember: Jemand verlorenes taucht wieder auf
Schnee fällt.
Der erste des Jahres.
Und ich denke an dich.
So wie ich es immer tue, wenn die sanften Flocken meine Nase kitzeln.
Meine Gedanken streifen über das Abbild deiner Hand in meiner,
deiner geröteten Wange an meiner, meinen Lippen auf deinen.
Vielleicht würden wir den sanften Schneefall gemeinsam beobachten,
wärst du nicht verschwunden.
Verschwunden mit dem Wind, der den letzten Schnee brachte.
Schnee fällt.
Der erste des Jahres.
Und ich?
Ich denke an dich.
Und während ich so an dich denke, achte ich nicht auf den Weg,
will bei Rot über die geschäftigen, verschneiten Straßen der Großstadt laufen
und werde im letzten Moment von einer rettenden Hand zurückgehalten.
Ich flüstere ein leises »Danke« und schaue hoch in … deine Augen.
Deine grünen Augen.
Schnee fällt.
Der erste dieses Jahres.
Und wir sitzen zusammen auf unserer gemeinsamen Couch
und sehen den Flocken draußen zu.
Deine Arme um meine Schultern geschlungen.
Mein Rücken an deine Brust gedrückt.
Es hat sich nicht viel geändert.
Ich muss immer noch an dich denken, wenn es schneit.
Was sich jedoch geändert hat: Von nun an kann ich dir immer eine Nachricht schreiben:
»Es schneit und ich denke an dich! Komm sicher nach Hause, ich liebe dich!«
Magdalena