Von 12.-15. August findet die Sommerakademie im TPZ Brixen statt. Diesmal geht es ums Thema „Biographisches Theater“.
Für alle, die sich dafür interessieren, über die eigene Biographie zu Spielmaterial zu kommen, ist dieser Workshop mit Raphael Kessner richtig.
Referent
Raphael Kessner
Zielgruppe
Interessierte ab 16 Jahren
Kurszeiten
Samstag bis Mittwoch von 9 bis 16 Uhr, mit einer Mittagspause, bei der jede:r sich selbst verpflegt
Der Workshop schließt mit einer Aufführung am Mittwoch um 20 Uhr ab
Kosten
120 Euro
Frühbucherpreis: bei Anmeldung und Überweisung des Kursbeitrags innerhalb 31. Mai: 96 Euro
Inhalt
Das Spiel mit biographischen Elementen ist ein oft und gern genutztes Verfahren im zeitgenössischen Theater. Statt eines literarischen Texts werden die Lebenswirklichkeit der Spieler:innen und mit ihnen die eigenen Erfahrungen, Meinungen und Geschichten zum primären szenischen Material einer Aufführung. Gleichzeitig rücken damit die individuellen Qualitäten der Spieler*innen in den Vordergrund, da es weniger um schauspielerische Virtuosität, sondern um Präsenz und den Mut geht, sich (…)
Zwar haben Schauspieler*innen früher schon für die glaubwürdige Darstellung einer Figur auf persönliche Erlebnisse zurückgegriffen. Beim Biographischen Theater rücken die Erfahrungen, Geschichten und die Lebenswirklichkeit der Spieler*innen selbst ins Zentrum der Inszenierung.
Das Schöne am Biographischen Theater ist, dass es keine „Nebendarsteller“ gibt – alle sind Protagonist:innen! Gleichzeitig eröffnet die gemeinsame künstlerische Auseinandersetzung mit biographischen Inhalten oft eine neue Perspektive auf das eigene Leben.
Im Workshop werden wir uns mit verschiedenen Ansätzen biographischer Theaterarbeit auseinandersetzen und sie praktisch erproben. Mit dem Fokus auf das gemeinsame Thema „Schule/Bildung“ werden wir in unseren Lebenserfahrungen und Erinnerungen stöbern und dann entscheiden, welche persönlichen Erfahrungen und Geschichten wir teilen und für die weitere Arbeit in der Gruppe zur Verfügung stellen wollen. Mithilfe von Techniken des kreativen Schreibens und in Improvisationen werden wir das gesammelte Material weiter entwickeln, es strukturieren, untereinander tauschen, es verfremden und damit spielen und schließlich zu Szenen verdichten, die wir, in eine Reihenfolge gebracht, im Rahmen einer kleinen Werkschau auf die Bühne …
Ein wesentliches Element in diesem Prozess wird sein, dass die individuellen Geschichten der Spieler:innen durch die verschiedenen Stufen des Erzählens, der szenischen Formung und Verfremdung von einer individuell-persönlichen auf eine allgemeingültigere Ebene gehoben werden. Dieser Vorgang ermöglicht den Teilnehmenden wiederum eine mehrperspektivische Auseinandersetzung mit der eigenen Biographie – eine besondere und oft berührende Erfahrung für Spieler:innen wie Zuschauer:innen.